Bericht zur Deutschen Meisterschaft Januar 2000

Oberhof (14.1.-17.1.2000)

Nun sind sie schon wieder vorbei, die "Deutschen". Vorab gesagt, ich konnte meine Zwei Titel vom Vorjahr nicht verteidigen, aber ganz enttäuscht bin ich auch nicht. Es kam für mich nicht überraschend, denn es war schon im Laufe der Saison zu erkennen, daß sich Rene Sommerfeldt, der neue Doppelmeister, in einer Superform befindet. Meine Gratulation an ihm, er hat es sich verdient.

Bei mir lief es endlich wieder besser, ich hatte das Gefühl, mich mit mehr Power durch die Spur bewegen zu können. Besonders beim Sprint hatte ich mich wieder Wohl gefüllt, ich war nicht so verkrampft, versuchte das Tempo über die Technik und durch das optimale Nutzen des Geländes zu machen. Das gelang mir ganz gut, wurde in der Qualifikation 4., gewann alle meine Läufe, nur im Halbfinale mußte ich mich dem späteren Sieger Peter Schlickenrieder und dem Drittplatzierten Rene Sommerfeldt beugen. Ich verlor schon den Start gegen die beiden und später war kein vorbeikommen mehr möglich, dafür war die Strecke zu schmal und die Zielgerade zu kurz. Am Ende stand, nach dem Gewinn des kleinen Finales, ein 5. Platz zu Buche. Es war nicht die erhoffte Medaille, aber zur Zeit fehlt mir manchmal auch etwas Glück.

Am nächsten Morgen ging es ohne Pause weiter. Es standen die 10km Klassisch auf dem Programm, der erste Teil des Jagdrennens, daß diesmal an einem Tag durchgeführt wurde. Es gewann Rene Sommerfeldt deutlich mit 33s Vorsprung. Auf den Plätzen 2, 3 und 4 landeten Peter Schlickenrieder, Tobias Angerer und ich, alle 3 innerhalb von 2s. Das versprach für den Nachmittag ein spannendes Jagdrennen über 10km Freistil. An ein Einholen von Rene war nicht zu denken, zu mal wir drei uns nicht ganz einig über die Führungsarbeit waren. So war es nicht verwunderlich das Rene's Vorsprung schnell auf 55s anwuchs. Auch die nach uns gestarteten Jens Filbrich und besonders Axel Teichmann liefen zu uns auf. Peter Schlickenrieder und Tobias Angerer taten nur das Notwendigste. So blieb mir nur, selbst das Tempo zu machen. Ich mußte versuchen die beiden schon vorher abzuschütteln, ich wußte die beiden Weltcupsieger im Teamsprint sind auf den letzten Metern sehr schnell. Trotz Tempoeinlagen gelang es mir nicht, sie loszuwerden. Ich mußte mir meine eigene Taktik für den Endspurt zurecht legen. Ich versuchte mich immer zwischen die beiden Bayern aufzuhalten, um zum einen, Angerer abzublocken und eventuell auf den letzten Metern aus dem Windschatten an Schlickenrieder vorbeizuziehen. Angerer abzublocken gelang mir ganz gut, aber Schlickenrieder war zu stark für mich, um ihm eine Niederlage beizufügen. Aber mit Platz 3 war ganz zu frieden, auch weil ich den Rückstand auf 26 s zu Rene Sommerfeldt wieder verkürzen konnte.

Vom 30km Klassischrennen, gibt es leider nicht viel Positives zu berichten. Es wurde im Massenstart ausgetragen. Ich mußte sehr schnell feststellen, daß ich nicht die schnellsten Ski unter den Füßen hatte. Das ist keineswegs ein Vorwurf an unseren Wachser Volkmar Phillip, der wiederum sehr gute Ski präparierte. Vielmehr lag es an mir, ich wählte die falschen Ski. Ich hatte nicht damit gerechnet, daß es über Nacht so warm und naß wurde. Der Wetterbericht sagte eigentlich Neuschnee an. Für Klister waren die Ski wohl etwas zu weich. So wurde ich immer wieder in den Abfahrten abgehängt und bergan kämpfte ich mich wieder heran. Das ging nur in 3 von 6 Runden gut, dann mußte ich die anderen ziehen lassen, ich hatte zuviel Kraft bei den ständigen Aufholjagden gelassen. Ich wurde 5. Am Ende bin ich, außer mit dem 30 km Rennen, ganz zufrieden. Besonders weil ich spürte, es geht wieder besser.
Nun folgt eine kleine Wettkampfpause, die wir nach einer kurzen Regenerationsphase zum Ausdauertraining nutzen werden, bevor es Anfang Februar wieder zu den Rennen geht.

Wer näheres über die genauen Ergebnisse wissen möchte, braucht sich nur die Ergebnisliste ansehen.

Bis bald,
Euer Janko.