Ich lebe noch - trotz Nichtnominierung!

Es war wohl wieder mal an der Zeit sich zu melden.
Aber ich hoffe ihr habt Verständnis dafür, daß es ich nach meiner Nichtnominierung für die Weltmeisterschaft in Lathi doch eine Weile gebraucht habe, meine Gedanken zu ordnen. Im ersten Moment wollte ich eigentlich alles hinschmeißen. Mir wurde ziemlich deutlich gezeigt, daß die deutsche Skilanglaufführung kein Vertrauen zu mir hat.
In dieser Saison wurde ich schon des öfteren von Jochen Behle als Langstreckenspezialist bezeichnet. Das dort meine Stärken liegen ist ja auch bekannt. Da im WM-Programm ein 50km-Rennen steht, haben wir natürlich auch im Training hauptsächliches Augenmerk auf diese Strecke gelegt. Behle hat auch noch im Januar mit mir und meinem Trainer Heinz Nestler gesprochen und sich deutlich dafür ausgesprochen, daß ich mich speziell auf diesen Wettkampf vorbereiten sollte. Aber sein Vertrauen in meine Leistungsfähigkeit auf den längeren Distanzen war wohl nicht groß, so daß er mich noch aus den WM-Kader strich.

Eines muß ich natürlich an dieser Stelle auch sagen, mit meinen bisher in dieser Saison erbrachten Leistungen war ich natürlich nicht zu frieden. Wir, mit wir meine ich immer meinen Trainer Heinz und mich, hatten uns ganz klar die offizielle WM-Norm (1xPlatz 8 oder 2x Platz 15 im WC) zum Ziel gestellt.
Dieses haben wir nicht erreicht. Bei meinen zwei Weltcupeinsätzen standen ein 30. und ein 46.Platz zu buche, das war einfach zu wenig. Mit meinem Resultat beim Jagdrennen in Brusson konnte ich nicht zu frieden sein. Doch mit dem 30.Platz in St.Catarina konnte ich leben, zumal dort die Abstände zur Spitze relativ gering waren und wir nicht mit optimal gewachsten Ski antraten. In diesem Rennen war viel mehr drin, wäre ich 10s schneller gelaufen wäre ich 20. geworden. Mit besseren Material war auch ein 15.Platz möglich. Diese zwei einzigen Chancen habe ich nicht genutzt. Das es nur zwei Möglichkeiten waren, damit muß ich wohl als "alter 29jähriger deutscher Skilanglaufrentner" leben.

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen meinen Fans für die aufmunternden Worte bedanken. Besonders bei den Sachsenmeisterschaften wurde mir bewußt, wie viele Langlauffans mir bei Wettkämpfen die Daumen drücken und mit mir meine Erfolge oder Mißerfolge durchleben. Alle die mir entgegengebrachten Sympathien werden mir sicher helfen, die richtige Entscheidung für meine "Langlaufzukunft" zu treffen. In ganz großer Dank gilt natürlich auch meinen Eltern, Geschwistern und Verwandten, die mich immer toll unterstützen.
Den größten Dank verdienen sich aber mein Frau Solveig und unsere Nadine. Sie haben mich über Jahre immer voll unterstützt, haben mir viele familiäre Aufgaben abgenommen, mußten oft auf den Mann oder Vater verzichten, haben mit mir Erfolge gefeiert und Niederlagen durchschritten. Besonders bei schweren Niederlagen gelangen es ihnen, mich immer wieder aufzubauen und mir Mut zu zusprechen. So auch in den letzten zwei Wochen, es war auch für sie eine harte Zeit. Danke, dafür liebe ich sie!

Bis bald euer Janko.